Mannesmann-Bauten

About This Project

Über das Objekt

 

Direkt an der Rheinuferpromenade prägen die beiden Mannesmann-Häuser die Düsseldorfer Stadtsilhouette. Sie stellen geradezu Architekturinkunabeln des Industrieverwaltungsbaus dar. Das ältere, errichtet 1910-12, entstand nach dem Umzug der Mannesmannröhren-Werke von Berlin nach Düsseldorf als prestigeträchtige Konzernzentrale. Der Entwurf stammt von Peter Behrens, an der Ausführung waren über sein Büro alle namhaften Architekten wie Walter Gropius, Mies van der Rohe und Le Corbusier beteiligt, die später zu den bedeutendsten Vertretern ihres Faches gehören sollten. Das Gebäude markiert bei Behrens die Wende vom geometrisierenden Jugendstil zum Neoklassizismus mit Anklängen an italienische Renaissancepaläste.

Nicht minder bedeutend ist das benachbarte 88 Meter hohe Mannesmann-Hochhaus mit 25  Geschossen, gebaut 1956-1958 nach Paul Schneider-Esleben. Es war das erste deutsche Hochhaus in Skelettbauweise mit vorgehängter Fassade aus emaillierter Stahlblechbrüstung und Festverglasung. Stahlrohre als Teil des konstruktiven Skeletts verweisen auf die Röhrenfabrikation des Auftraggebers, wie auch die Farbigkeit der Außenfassade die klassischen Mannesmannfarben aufgreift. Nach der seinerzeit größten Übernahmeschlacht der Wirtschaftsgeschichte fiel Mannesmann an die britische Vodafone, die dort bis 2012 ihre Deutschlandzentrale hatte. Heute werden beide Gebäude durch die Landesregierung NRW genutzt.

Das Gebäudeensemble dokumentiert die Bedeutung Düsseldorfs als wichtiger Standort von Unternehmensverwaltungen, Banken und Industrieverbänden. Ab dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts zogen zunehmend wichtige Unternehmen wie eben Mannesmann, Henkel oder Jagenberg an den Rhein. Auch einflussreiche Verbände wie der Stahlwerksverband (Stahlhof, Bastionsstr. 39, 40213 Düsseldorf) oder die heutige „Eisendraht- und Stahldraht-Vereinigung e.V.“ (Haus der Drahtindustrie, Kaiserswerther Str. 137, 40474 Düsseldorf) ließen sich hier nieder. Mit ihren Verwaltungsbauten dokumentieren sie die Rolle Düsseldorfs als „Schreibtisch des Ruhrgebiets“.

 

 


Region: Rheinschiene
Route:   –

 

Informationen

Mannesmannufer 2 und 3, 40213 Düsseldorf

Besonderheiten

Kann nur von außen besichtigt werden! Tolle Gastronomie auf der Rheinufer-Promenade